Vor wenigen Tagen berichtete ich euch vom CISCO E4200 WLAN Router und meinem ersten Eindruck, heute möchte ich ein wenig die inneren Wäret des Geräts beleuchten. Nein, aufgeschraubt habe ich das gute Stück nicht, aber die Admin-Oberfläche gibt vieler dieser Funktionen preis und diese können beeindrucken. Für Otto-Normalanwender könnten einige der Einstellungen verwirrend sein.

Die Grundeinstellungen

Mit den Werkseinstellungen kommt der Router eigentlich ganz ordentlich daher und wer das Gerät an einen aktiven LAN-Port ansteckt, hat auch sofort Internet über die vier eingebauten Gigabit LAN-Ports. Hätte die Software auf der CD unter Mac OS X Lion funktioniert, wäre die sichere Einstellungen bestimmt besser gelaufen, aber so musste ich auf das Web-Interface (http://192.168.1.1) mit Standardnutzername (admin) und -passwort (admin) zurückgreifen. Und hier versteckt sich ein sehr mächtiges Tool, das manchen Anwender überfordern wird.

WLAN Einstellungen & WLAN Sicherheit

In meinem ersten Bericht moserte ich noch ein wenig daher, dass das WLAN unsicher daher käme, aber dem ist natürlich nicht wirklich so. Standardmäßig wird Wi-Fi Protected Setup verwendet, wobei man einen Knopf am Router drückt und dann mittels der beigelegten Software eine sichere Verbindung aufbaut. Klappte also bei mir nicht, wird aber z.B. von Windows 7 „right out of the box“ unterstützt.

Im Ende klickte ich mich zu den Grundlegenden Wireless-Einstellungen durch und wählte Manuell und wurde positiv überrascht, dass sich die beiden unterstützen Funkbänder (2.4GHz & 5GHz) getrennt einrichten lassen. Somit hat man zwei WLAN Netzwerke und das hat einen mächtigen Vorteil. Deine 802.11N Geräte werden nicht mehr von langsameren 802.11G Geräten ausgebremste. Für beide Netzwerke lässt sich selbstverständlich je eine eigene Passphrase (Sicherheitsschlüssel) vergeben.

Was nicht ideal ist, ist dass man bei der Auswahl der Sicherheitsstufe nur wenig unterstützt wird, selbst die Hilfe kann hier nicht wirklich alle Fragen beantworten. Was nimmt man nun? WPA2/WPA-Gemisch, WPA2-Personal, WPA2-Enterprise, WEB, RADIUS? Das sind wirklich schwierige Fragen für einen unerfahrenen Nutzer und auch bei erfahrener Nutzern kann das schon mal eine oder zwei Sekunden Grübeln hervorrufen, schliesslich richtet an nicht jeden Tag einen WLAN Router ein.

Die Vielzahl der Möglichkeiten an jeder Stelle zeigen jedoch auch, warum man für diesen Router ein wenig mehr ausgibt, er kann halt einfach ein wenig mehr, z.B. ein Gastnetzwerk einrichten. Auch das ist sehr praktisch, besonders wenn man Gäste hat, aber nicht möchte, dass diese Gäste auf alle LAN-Resourcen zugreifen können. Die Einrichtung erfolgt kinderleicht und in wenigen Sekunden und so hat man schnell mal drei WLAN Netzwerke eingerichtet – auf meinen iPad sah das dann so aus:

Ein wenig übertrieben? Sicherlich, aber wer keine einheitliche Netzwerkinfrastruktur hat, oder dessen Endgeräte dies nicht erlauben, kann so aus dem Router den maximalen Nutzen ziehen, da wirklich so ziemlich alles unterstützt wird, was man sich wünschen könnte und einfach einzurichten ist es auch noch. An der einen oder anderen Stelle wünschte ich mir in der Oberfläche selbst einen Hinweis, was eine gute empfohlene Einstellungen wäre und irgendwie verstehe ich nicht, warum man die SSID und die Passphrase auf zwei unterschiedlichen Untermenüs einstellt – aber das haben sich die Leute bei CISCO sicher gut überlegt.

Speicherung

Tja, nicht jede Übersetzung in der Admin-Oberfläche ist wirklich gelungen. Speicherung, was die damit wohl meinen? Im Ende meinen die guten Leute bei CISCO damit, dass man einen USB-Stick oder eine USB-Festplatte an den Router anschliessen kann und diesen so im Netzwerk freigeben kann. Das ist für uns Heimanwender sicher oft ein wenig übertrieben, aber in kleinen Büros eine günstige Option. Ein richtiger Server ist immer besser, aber in Familien und Kleinstbüros kommen solche zentralen Speicherlösungen auf jeden Fall gut.

Aber wie testet man so eine Funktion richtig? Ich habe mich dazu entschlossen einfach mal zu schauen, wie lange das System braucht eine 1.02GB Videodatei auf das externe Speichermedium zu bringen. Dabei verglich ich den Wert zu einem externen USB Stick der direkt an den Mac angeschlossen war, das Ergebnis verwunderte nicht wirklich.

1.02GB von interner Festplatte auf externen Speicherstick am USB Port des iMac:  1 Minute 24 Sekunden

1.02GB von interner Festplatte auf externen Speicherstick am CISCO E4200: 7 Minuten 05 Sekunden

Auf den ersten Blick also nicht berauschend, aber eigentlich ist in diesem Beispiel ja viel wichtiger, ob die Datei problemlos abspielt und das kann ich hier bestätigen. Somit reicht die Geschwindigkeit also auf jeden Fall für viele Anwendungen, denn so ein Network Attached Storage ist halt keine Hochleistungslösung und beim besten Willen nicht dafür gedacht GB-Weise Dateien hin- und her zu schaufeln.

Die Flexibilität, die das Gerät hier jedoch an den Tag legt ist auf jeden Fall positiv und macht Lust darauf den 16GB USB-Stick am Router zu belassen.

Zugriffsbeschränkungen

Als Eltern hat man es nicht immer leicht. Was dürfen die lieben Kleinen und was nicht. Dein Mac erlaubt es Dir ja über die Systemeinstellungen > Kindersicherung einiges vorzugeben. Wenn Deine Kinder jedoch ihren eigenen Mac haben, dann willst Du das eventuell nicht immer an deren Rechner pflegen und administrieren. Mittels der Zugriffsbeschränkungen, kannst Du über den Router einzelnen Computern bestimmte Zeiten mit Internetzugriff einrichten, hast die Möglichkeit bestimmte Netzwerkdienste zu blockieren (z.B. FTP & Co.) oder bestimmte URLs blockieren.

Dabei unterscheidet der Router zwischen Kinderschutzfunktionen und Richtlinien für den Internetzugriff und im Ende kann ich mir nicht vorstellen, dass man als Otto-Normal-User irgendetwas vermissen könnte.

 

Auch hier überrascht der Router mit seinen überaus umfassenden Möglichkeiten.

Und noch viel mehr…

Ganz ehrlich der Router überzeugt mich aufgrund seiner vielfältigen Einstellmöglichkeiten und dabei habe ich hier beim besten Willen noch nicht alles erwähnt, was man erwähnen könnte. Zum Beispiel gibt es eine Möglichkeit die kleinen Kontrollleuchten auf der Rückseite des Reuthers zu deaktivieren – eine Kleinigkeit, und sicher auch nicht essentiell, aber sie zeigt, wie viel Gedanken sich die Entwickler bei CISCO gemacht haben.

Bisher verrichtete ein Fon Hotspot bei mir im Wohnzimmer seine Dienste und diese wird er auch wieder aufnehmen müssen, sobald diese Review-Unit zum Hersteller zurückgesendet wird. Schade ist dass die CD mit Software daherkommt, die Mac OS X Lion noch nicht mag, aber das werden die Programmierer bei CISCO sicher bald richten.

Alle Tests waren bisher mehr als nur positiv und so kann ich das Gerät empfehlen.


Claus Wolf

Seit 1994 im Netz unterwegs und seit 2004 eingefleischter Mac-Nutzer.

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