Die Apple Keynote zum gestrigen Event ist nun online und kann hier abgerufen werden. Nach allem was ich gehört habe, fehlt es der Keynote ein wenig am Überraschungsfaktor. Ein Keynote Follower aus den USA fasste es so zusammen:

Well… that was the lamest Apple event since HiFi. Steve times his resignation well.

Da hab ich natürlich einen sehr unzufriedenen Twitter-Nutzer zitiert und aus meiner Sicht ist diese Enttäuschung nicht wirklich gerechtfertigt. Aus meiner Sicht macht die Hardware und die Software einen großen Schritt nach vorne. Nur kannten wir die meisten neuen Funktionen der Software bereits aus einem anderen Event und so musste dieser Teil natürlich ein wenig langweilig wirken. Wiederholungen kommen halt nie gut an.

Von der Software her ist es natürlich Siri, das uns den größten Schritt nach Vorne versprich. Dieser große Sprung wird jedoch den Nutzern des neuen iPhone 4S vorbehalten bleiben. Apple schreibt dazu:

Siri is available in Beta only on iPhone 4S and requires Internet access. Siri may not be available in all languages or in all areas, and features may vary by area. Cellular data charges may apply.

Auch das iPhone 3GS konnte schon Spracherkennung, nur waren die Befehle sehr beschränkt und meist hat es mich eh nicht verstanden. Ganz ehrlich zu einem Zeitpunkt habe ich die Spracherkennung auf Englisch umgestellt, weil das für mich besser lief und trotzdem hat mich diese Funktion viel zu selten verstanden.

Bei Siri bleibt also nur die Frage offen, wie viel der „Magie“ auf den Servern von Apple stattfinden wird oder in anderen Worten, ob Siri auf Geschäfts- und Urlaubsreisen überhaupt zum Einsatz kommen darf, oder ob die Verwendung dieser Funktion unendliche Löcher ins Daten-Inklusivvolumen oder das Reisebudget werfen wird – und natürlich, wie oft man dieses „coole“ Feature nach den „Flitterwochen“ wirklich nutzen wird.

Aber auch die Hardware machte einen großen Schritt nach vorne, selbst wenn sie im selben Gehäuse daherkommt. Ansonsten machen die Veränderungen, wie schnellerer Dual-Core Prozessor (A5, 2x schneller als iPhone 4), bessere Grafikleistung (7x schneller als iPhone 4), ordentliche Batterielaufzeiten, verbessertes Antennen-Design, etc machen so einiges her.

Mit 14.4Mbps HSDPA Leistung ist das neue iPhone 4S auch bei den Daten angeblich besonders schnell, aber dazu braucht man halt erst mal ein entsprechend ausgestattetes Netz. Bei mir sah die Realität im T-Mobile Vertrag eher so aus – ganz viel Edge und ganz wenig 3G. Nachdem ich nun zu Fyve gewechselt habe und das Vodafone Netz nutze, bekomme ich wenigstens 3G und das macht schon Spaß, aber Vertragsbedingt ist es halt nur UMTS (ca. 384kbits/s).

Das iPhone 4 machte ja schon ausgezeichnete Fotos und die Neuerungen für das iPhone 4S zeigen deutlich, dass Apple noch bessere Fotos anbieten will und 1080HD Videos obendrein. Wozu mach 1080er Videos auf einem Telefon aufnehmen will, weiss ich nicht, wenn die Bildstabilisierung jedoch hält, was sie verspricht, könnte das iPhone 4S mehr als nur eine Notfalllösung sein und für so manchen Gelegenheitsnutzer den teuren Camcorder ersetzen.

Mein iPhone 3GS ersetzt ja jetzt schon viel zu oft die Kompakt-Kamera und die Bildqualität ist da ja wirklich nicht berauschend, aber die beste Kamera ist ja immer die, die man dabei hat.

Ganz klar, für mich bleibt die Hoffnung, dass mein nächstes Firmentelefon ein iPhone 4S wird – die Hoffnung stirbt bekanntlich zu letzt. Allen enttäuschten Apple-Fans möchte ich zurufen:

Wäre all das, was da gestern vorgestellt wurde, in einem anderen Design vorgestellt worden, hätte sich sicherlich niemand beschwert. Aber nur, weil es im Design vom letzten Jahr verpackt wird, heißt es nicht, dass es kein ordentliches Update ist. Aber jetzt heißt es auch erst einmal abwarten, bis „Real World Testberichte“ eintreffen und uns verraten, was die Kamera, Geschwindigkeit & Co wirklich leisten.

 

Credits: Das Foto auf dieser Seite ist ein Screenshot von www.apple.com


Claus Wolf

Seit 1994 im Netz unterwegs und seit 2004 eingefleischter Mac-Nutzer.

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