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Mit der Digitale Bilder App liefert Apple ein tolles Tool um schnell Scans von beliebigen Inhalten zu erstellen, einen Scanner vorausgesetzt. Den dabei entstehenden Bild- und PDF-Dateien fehlt jedoch ein wichtiges Feature – die Textlayer, die eine Volltext-Suche ermöglichen würde.

Genau diesem Problem will ABBYY mit FineReader Express begegnen. Gescannte Bilder lassen sich in Windeseile in Textdokumente, Tabellen, HTML-Seiten und durchsuchbare PDF-Dokumente wandeln. Dabei kann der Nutzer Dokumente in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Russisch & Schwedisch bearbeiten.

Um die App zu testen, habe ich Seite 90-91  aus dem Buch „Bibliothekarisches Grundwissen“ von Rupert Hacker gescannt, Herr Hacker möge es mir verzeihen. Das Buch lässt sich gut scannen, aber es kam mir auf die typische Verzerrung an, die bei Büchern entstehen, wenn diese gescannt werden. Der Scan selbst ist gut lesbar (300DPI), die typische Verzerrung bringt jedoch besonders auf Seite 91 ein wenig Unschärfe in die ersten Zeichen der Textzeilen. Es handelte sich um reine Textseiten, ich habe also nicht getestet, wie gut umfangreiche Layouts übernommen werden.

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FineReader Express erkannte die Textbereiche allesamt gut und führte die Texterkennung (OCR) schnell durch. Das Ergebnis ist ordentlich, jedoch nicht fehlerfrei. Das war bei der Vorlage jedoch zu erwarten. So wurde aus „während Zeitschriften und Zeitungen“ folgender Text „während Zeitschriften und /eilungen“. Also nichts weltbewegendes, und schon gleich gar nichts, was eine gute Rechtschreibkontrolle nicht beheben könnte.

Leider bringt ABBYY FineReader Express die Rechtschreibkontrolle nicht mit und der mir aus anderen OCR Software-Lösungen bekannte Korrekturdialog unterbleibt vollständig. Das ist bei dem Preis leider eine durchaus unverzeihliche Auslassung, denn die so entstehenden PDF Dokumente sind dann fehlerbehaftet, obwohl sie es nicht sein müssten. In meinem Konvertierungsbeispiel hätte die paar Fehler in wenigen Minuten von Hand korrigiert werden können und so zu einem hervorragenden Ergebnis führen können – im Ende ist das Ergebnis so leider nur mittelmäßig.

Einige Fehler hätte ein Rechtschreibkontrolle auch automatisiert korrigieren können. Zum Beispiel hätte man den Trennstrich in dieser Textstelle „Das Terri-torium der Reichsstadt Ulm“ (Seite 91, ende zweiter Absatz) voll automatisiert berichtigen können.

Die OCR-Leistung selbst möchte ich jedoch nicht wirklich als schlecht bezeichnen, denn diese ist aus meiner Sicht und der Qualität der Vorlage sehr ordentlich. Für den Kaufpreis, fehlt es mir jedoch an einigen essentiellen Funktionen, um eine zweifelsfreie Empfehlung aussprechen zu können.

Mehr Infos im AppStore.

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Kategorien: AllgemeinMacintosh

Claus Wolf

Seit 1994 im Netz unterwegs und seit 2004 eingefleischter Mac-Nutzer.

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