Aus meiner Sicht schlägt ein E-Ink Kindle jedes iPad, wenn es darum geht Bücher zu lesen. Den günstigsten Kindle gibt es für lediglich €49 bei Amazon und damit bekommt man einen sehr tauglichen Reader. Ich habe meinen nun seit geraumer Zeit und möchte diesen nicht mehr missen. Dabei profitiert der Kindle natürlich davon, dass er als eReader gar nicht so viele Funktionen braucht, wie ein anderes Multifunktionsgerät. Das E-Ink Display sorgt für entspanntes und ermüdungsfreies lesen.

So mancher Kindle Nutzer kennt jedoch nur die offensichtliche Option. Bücher bei Amazon kaufen und dann auf dem Gerät lesen.

Vor kurzem stellte ich für meinen Blog eine neue Funktion vor, die den Inhalt eines Blog-Eintrags auf Deinen Kindle überträgt. Solange das über WiFi geschieht ist das für den Nutzer absolut kostenlos. Diese Möglichkeit ist jedoch nur eine von vielen Anwendungsmöglichkeiten Inhalte von „Drittanbietern“ auf Deinen Kindle zu bekommen. Amazon nennt diese Funktion Kindle Personal Document Service. Bitte beachtet, dass diese Funktionen bei Geräten mit Mobilfunkanbindung Gebühren verursachen könnte.

Option 1: per eMail auf den Kindle

Auf www.amazon.de findest Du unter Mein KontoMein Kindle > Meine Geräte verwalten eine Liste Deiner Kindle-Geräte und zu jedem Kindle gibt es eine eMail-Adresse. Wenn Du möchtest kannst Du nun Word, PDF, HTML & RTF Dateien an Deinen Kindle senden. Amazon verarbeitet die Dokumente und übermittelt Sie an Deinen Kindle. Somit kannst du das lange Word-Dokument vom Chef nun auch bequem im Zug lesen.

Option 2: die Send to Kindle App für Deinen Mac

Unter http://www.amazon.com/gp/sendtokindle/mac kannst Du eine Mac App herunterladen, die es Dir ermöglicht Dokumente per Drag & Drop auf Deinen Kindle zu senden, ohne dabei erst mit USB Kabel rumkamen zu müssen. Der Vorteil der App ist es, dass Du hier per Drag & Drop arbeiten kannst, sowie dem Dokument einen vernünftigen Titel und Autor verpassen kannst. Die Zustellung kann schon mal ein paar Minuten in Anspruch nehmen, aber konzeptionell hat Amazon damit ein tolles Produkt.

Ihr ahnt es schon, wenn man „konzeptionell“ schreibt, dann gibt es irgendwo ein ABER.

Mein Aber ist, dass meine knappen Tests nicht sonderlich gut funktionierten. Eine mit Pages erstellte .docx Datei, kam völlig unnutzbar auf dem Kindle an :( Eine mit dem installierten Kindle-Drucker übermittelte Datei kam zwar ohne Probleme an, aber halt als PDF und PDFs lesen sich auf dem kleinen Kindle-Display nun wirklich nicht toll. Da schlägt das älteste iPad den Kindle.

Warum es die App dann obendrein nur auf Englisch gibt und ich diese auf der deutschen Amazon-Seite nicht finden kann, kann ich Euch nicht sagen. Grundsätzlich, wenn man die nötigen Parameter raus hat, hat die App großes Potential die eigene Kindle-Nutzung deutlich zu optimieren. Dass die Grundfunktion etwas taugt, zeigt die „» Kindle“ Funktion hier im Blog, die Artikel kommen ausgezeichnet an.

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Option 3: Browser-Erweiterungen

Chrome & Firefox Nutzer dürfen sich glücklich schätzen, denn für diese beiden Browser hält Amazon Browser-Erweiterungen vor. Firefox | Chrome – dabei nutzten diese Erweiterungen den Webservice, den auch der » Kindle Knopf hier auf der Seite verwendet. Der Unterschied ist, dass der Knopf auf der Seite Amazon gleich verrät in welchem Element die wertvollen Informationen stecken. Die Erweiterung muss das für andere Webseiten erst einmal raten. Da das Web jedoch oft auf standardisierte Systeme zurückgreift – WordPress, Drupal & Co – rät die Browser-Erweiterung oft genug gut und ist somit ein sehr taugliches kleines Helferlein.

 Fazit?

Ich „liebe“ meinen Kindle – zu mindestens soweit man ein Elektrogerät lieben kann ;)

Die kleinen Helferlein mit dem Sammelnamen „Send to Kindle“ vom Amazon können in vielerlei Hinsicht überzeugen. Bei einigen Tests war das Ergebnis jedoch nicht überragend. Die Druckfunktion schickt PDFs, aber was sollte Sie auch sonst senden? Die Konvertierung von Word-Dateien war nicht erfolgreich. Ob das jedoch an der von Pages erstellten Word-Datei lag, oder vielleicht doch an der Untauglichkeit des Service, kann ich nicht beurteilen. Die Browser-Erweiterung macht Ihren Job gut und so bleibt bei mir ein befriedigend bis gut über.

Noch ein paar Gedanken…

Amazon nutzt Kindle ganz geschickt, um die eigene Marktmacht auszubauen. Grundsätzlich ist der Kindle kein „besserer“ eReader, als die Geräte der Konkurrenz. Ich möchte also nicht behaupten, dass mein kleiner Kindle besser sei als ein Gerät von Sony, oder der im Fernsehen viel beworbene Tolino der Telekom – dafür habe ich keine konkreten Anhaltspunkt. Aber Kindle gibt es auf allen meinen Geräten: am iPhone, am iPad, am iMac und halt auch in der Laptop-Tasche als Kindle, zusammengehalten von einem selbst entwickelten DRM (Digital Rights Management) System und einer starken IT Infrastruktur, die zu weilen bis ins Mobilfunknetz reicht – sofern man das passende Kindle-Gerät hat.

Ein selbst entwickeltes DRM, das hört sich ganz nach Apple’s iTunes an. Proprietär ist immer dann für den Konsumenten schlecht, wenn es die Nutzung der Inhalte über das vernünftige Maß hinaus einschränkt. Wo jedoch für fast jedes Gerät ein Reader vorhanden ist, kann man davon fast nicht mehr sprechen. Dennoch sei wohl überlegt, wer sich ewig bindet. Gut – €49 sind keine große Hürde…

 

Kategorien: Allgemein

Claus Wolf

Seit 1994 im Netz unterwegs und seit 2004 eingefleischter Mac-Nutzer.

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