photosweeperIm Laufe der Zeit sammeln sich auf unseren Computern große Fotomengen an, die aufgrund der Größe der Sensoren unserer Digitalkameras ordentlich Platz verbrauchen. Leider fällt es mir richtig schwer mich von Bildern zu trennen und somit wird die Aperture Bibliothek immer Größer. In meinen Foto-Bibliotheken finden sich jedoch auch jede Menge an Duplikate, die nun wirklich Platz wegnehmen. Aber wie sollte man diese Duplikate gut erkennen?

Der Name eines Fotos alleine reicht da natürlich nicht. Zu oft findet sich IMG_0001.jpg in meiner Sammlung. Wenn man den Namen nun mit dem Datum zusammenfasst kommt schon ein besseres Ergebnis dabei raus. PhotoSweeper€8,99 im AppStore (21 Juni 2014) – erweitert diese doch sehr einfach gestrickten Ansätze um ausgefeilte Methoden, die um einiges mehr können.

Die App kennt nämlich insgesamt 6 Vergleichsmethoden, die es in sich haben. Eines vorweg, eine der Methoden alleine wird kein vollständiges Ergebnis erzielen können, aber es gibt durchaus Wege, wie man schnell zu einem ersten guten Ergebnis kommen kann.

Zu Beginn müssen wir jedoch erst einmal verstehen auf welcher Basis der Entwickler die Fotos vergleicht und hier nun eine kurze Zusammenfassung, der verfügbaren Vergleichs-Methoden:

Bitmap Methode

Um Bilder schnell und effizient vergleichen zu können wird in dieser Methode ein kleines Vorschaubild (z.B. 64×64 Pixel) erstellt, das dann gegen die anderen Bilder in der Bibliothek verglichen werden. Kleine Bitmaps werden natürlich schneller verarbeitet, während größere die Genauigkeit erhöhen können. Hier ein Beispiel aus dem Nutzerhandbuch der App. Der Entwickler empfiehlt Bitmap-Größen von 48×48 Pixeln. Größere Bitmaps sind zwar genauer, verlangsamen die Vergleiche und benötigen sehr viel Speicherplatz.

Bildschirmfoto 2014-06-21 um 12.32.41

In meinen Tests zeigte sich, dass diese Methode auch „False Positives“ findet, also Duplikate, die keine sind. Das liegt daran, dass ein Foto von einem Feuerwerk, auf 64×64 oder 48×48 Pixel geschrumpft meist einfach nur schwarz aussieht, zu mindestens dann, wenn es nicht das größte und schönste Feuerwerk der Welt gehandelt hat ;)

Histogram methode

Hier wird für die verkleinerten Fotos ein Histogramm erstellt, dass dann verglichen wird. Dies kann Dir helfen solche Duplikate zu finden, bei denen sich die Fotos sich nur dadurch unterscheiden, dass Sie  gedreht sind.

Time Interval Methode

Bei der Zeitintervall Methode werden Fotos alleine auf der Basis der zeitlichen Nähe gruppiert, der Inhalt wird jedoch nicht verglichen. Der App macht es leicht den Zeitintervall festzulegen.

Time+Bitmap Methode

Hier wird die dritte und erste Methode kombiniert und bietet für Dich so eine effiziente Vergleichsbasis. Da beim Zeitintervall der Inhalt nicht verglichen wird, ermöglicht es diese Methode nun diesen fehlenden Anhaltspunkt hinzuzufügen.

Time+Histogram Methode

Ähnlich wie bei der vorherigen Methode wird der Zeitintervall mit einer Erkennungsmethode (Histogramm) kombiniert.

Duplicates Only Methode

Hier werden die Bilddateien Byte für Byte  vergleichen. Der Dateiname spielt keine Rolle und das Ergebnis sollte keine

Ich selbst folgte in meinem Test der Empfehlung des Entwicklers erst einmal mit der „Duplicates Only“ Methode zu beginnen. Das Ergebnis zeigt dann die Duplikatgruppen an und gibt dir die Möglichkeit nun Fotos einzeln zu markieren oder automatisch auszuwählen. Wer Bilder gerne automatisch markiert sehen möchte, sollte sich die Einstellungen der App genau anschauen, denn hier legst Du fest, auf welcher Basis ein Foto zur Löschung vorgesehen werden wird. Der Entwickler hat hier eine fast unüberschaubare Menge an Möglichkeiten vorgegeben und meist sehr sinnige Voreinstellungen hinterlegt. Unterscheiden sich zwei Fotos lediglich in der Größe wird das kleinere Foto zur Löschung vorgemerkt.

Es gibt jedoch auch einige Einstellungen, die man sich überlegen  sollte. So werden zum Beispiel Fotos in solchen Ordnern markiert, deren Pfad länger ist. Gerade in iPhoto könnte das jedoch dafür sprechen, dass das Foto in von Dir besonders abgelegt wurde. In meinem Fall wurden mit dieser Einstellung also immer die Fotos markiert, die bereits in einem Album oder einem Event abgelegt wurden. Die Entscheidung, was hier richtig ist, kann Dir niemand abnehmen, also gut überlegt vorgehen.

Hier ein Screenshot, wie die Gruppensicht aussieht, sowie ein Screenshot der Einstellungen:

 Bildschirmfoto 2014-06-21 um 13.01.32 Bildschirmfoto 2014-06-21 um 13.01.37

Hier ein Screenshot, wie Face-to-Face Ansicht aussieht

Bildschirmfoto 2014-06-21 um 12.57.48

Der Teufel liegt im Detail

Man geht also durch seine Liste und sieht diese beiden Fotos und denkt sich – wie kann es sich den bei denen um exakte Duplikate handeln? Zum einen unterscheidet sich das Seitenverhältnis, zum anderen Unterscheidet sich der Kontrast. Wie kommt es also dazu, dass diese Fotos als Duplikat erkannt werden?

Bildschirmfoto 2014-06-21 um 13.06.10

Die beiden Bilder stammen aus iPhoto und bei näherem Hinsehen – hier hilft das Info-Panel, wird man feststellen, dass das was man sieht nicht dem entspricht, was gespeichert wurde. iPhoto hat hier im Hintergrund das 1600×1200 Pixel große Original gespeichert, auch wenn das hier nicht angezeigt wird.

Bildschirmfoto 2014-06-21 um 13.06.27

Wer also denkt, laufen lassen, automatisch markieren, Löschen, der wird unter Umständen enttäuscht sein. Der Teufel steckt ganz deutlich im Detail und die Löschentscheidung will sicher wohl überlegt sein.

Der Versuch eines einfachen Fazit

Aus meiner Sicht ist die App nicht nur mächtig, sondern auch ausgesprochen gut gemacht. Das englische Nutzerinterface erschliesst sich leicht und wird durch ein umfangreiches Handbuch (29 Seiten) unterstützt. Die Tatsache, dass der Entwickler bei den Erkennungsmethoden unterschiedliche Wege gefunden und eingebunden hat, zeigt wie schwierig die Duplettenkontrolle bei Bilder ist und wie nötig ein solches Tool doch ist. Die vielen Möglichkeiten das System automatisch Löschvorschläge erstellen zu lassen, gefällt mir eigentlich nur deswegen, weil der Entwickler dem Anwender volle Kontrolle darüber gegeben hat, was letztendlich ausgewählt wird.

Eine deutsche Übersetzung würde der App dennoch gut stehen, denn gerade bei den Familienerinnerungen will man doppelt sicher sein, dass man das richtige tut.

Eine Kaufempfehlung? Ja!


Claus Wolf

Seit 1994 im Netz unterwegs und seit 2004 eingefleischter Mac-Nutzer.

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