Früher bin ich zum Spaß Fahrrad gefahren, heute macht es auch noch Spaß besonders mit meinen Kindern, aber oft fehlt es an der Motivation einfach nur mal so zu fahren. Da ich jedoch nunmehr seit über 10 Jahren im Home Office arbeite braucht es Bewegung, da gibt es keinen Weg zum Arbeitsplatz und der Weg zur „Kantine“ führt gerade mal durch den Flur am Wohnzimmer vorbei. Damit ich also nicht ganz einroste, nutze ich im Winter einen Ergometer, im Sommer ist ein echtes Fahrrad auf jeden Fall schöner. Aber dem „echten Fahrrad“ fehlt eine Funktion des Ergometers, die ich sehr schätze – der messbare Erfolg. Dabei bin ich kein Hochleistungssportler, aber für mich geht es einfach besser, wenn ich ein Ziel vor Augen habe und manchmal ein wenig Feedback im Ohr.

Runtastic Roadbike gibt es als kostenlose Version und als Pro Version. Beide tun ihren Dienst eigentlich gleich gut, beide sind jedoch wahre Batteriefresser und zu mindestens auf meinem 5S stelle ich auf jeden Fall sicher, dass die App nicht mehr im Hintergrund läuft.

Ohne Zubehör am Fahrrad nutzt Runtastic die GPS Informationen aus Deinem Telefon, um die Wegstrecke aufzuzeichnen. Anhand der zurückgelegten Strecke und der vergangenen Zeit ermittelt Runtastic Deine Geschwindigkeit. Anhand von Kartenmaterial aus dem Internet ermittelt die App auch die zurückgelegte Steigung und irgendwie ermittelt die gute App dann auch noch einen Kalorienverbrauch. Das ist wohl die wichtigste Messzahl, denn die rechtfertig dann manchmal ein Eis am Abend ;)

Wenn man auf die „Start“-Schaltfläche drückt wird man erst mal gefragt, welche Art Radtour man plant, danach zählt ein Timer nach unten und los geht es. Ich selbst lasse das Telefon in der Hosentasche, die App zeigt zwar während der Aufzeichnung allerhand interessanter Informationen, aber mich interessiert eher das Voice Feedback, bei der eine nette Dame nach jedem Kilometer die zurückgelegte Strecke kommuniziert. Zum Abschluss der Einheit erhält man dann eine Zusammenfassung. Da ich oft die gleiche Strecke fahre, interessiert mich diese dann schon ein wenig. Ganz Nett ist es dann auch die Karte der Tour zu sehen und dabei die Geschwindigkeit pro Streckenabschnitt farblich markiert zu bekommen.

Und das sind im Großen und Ganzen auch die – für mich – interessanten Unterschiede zur kostenlosen App. In der kostenlosen App gibt es das Voice Feedback nur auf den ersten zwei/drei Kilometern und die farbliche Hervorhebung der Geschwindigkeit gibt es ebenfalls nicht – obwohl Gold-Mitglieder der Webseite diese dann doch zu sehen bekommen. Ob diese Unterschiede (es gibt natürlich noch andere) jedoch für Dich die € 4,99 rechtfertigen kann ich nicht entscheiden.

Ich nutze die App nun seit Mai und bin wirklich recht zufrieden. Da ich neben dem Home Office viel unterwegs bin (>50% meiner Arbeitszeit) komme ich nicht täglich dazu mich aufs Fahrrad zu schwingen, aber wenn ich es tue, hilft mir die App die Motivation zu finden, es zu tun und dafür haben sich die paar Euro gelohnt.

Bei der App ist aber auch nicht alles eitel Sonnenschein. Meine größten Kritikpunkte sind, dass die App nicht automatisch die Aufzeichnung unterbricht, wenn man längere Zeit am Bahnübergang oder an einer roten Ampel steht. Aus meiner Sicht verwässert es die Durchschnittszeiten und wenn man schnell was einkaufen geht und vergessen hat die App zu beenden, dann ist das Ergebnis wertlos. Natürlich bin ich selbst schuld, da ich das Telefon in der Hosentasche habe, aber ich denke das wäre ein recht einfache Ergänzung.

Der andere Kritikpunkt den ich habe ist, dass der Hintergrundprozess der App die Batterie geradezu leersaugt. Vergesse ich die App „abzuschießen“, kann der Akku über Nacht um mehr als die Hälfte schwinden. Vielleicht liegt es ja an mir und meinem Telefon.

Der letzte kleine Kritikpunkt der bleibt ist, dass Runtastic ständig zum Bewerten der App auffordert und versucht Premium-Mitgliedschaften für die Webseite zu verkaufen. Aber das ist eigentlich ok, die guten Leute wollen ja auch von irgendetwas leben.

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Claus Wolf

Seit 1994 im Netz unterwegs und seit 2004 eingefleischter Mac-Nutzer.

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