Die Tage erreichte mich eine eMail von den Entwicklern hinter Facecam (€0,89 Mac AppStore) – einer kleinen App, die sich selbst als „ideale Selfie-App“ bezeichnet. Die mitgeschickten Fotos versprachen recht viel. Jetzt gehöre ich natürlich nicht zur optimalen Zielgruppe und dennoch, wollte ich mir die App mal anschauen.
Mit jedem Mac kommt auch Photo Booth, das dank der vielen Effekte viele Stunden Entertainment für die Kleinsten bieten kann, aber beim besten Willen keine guten Fotos erzeugt. Die Idee hier eine App zu finden, die magere Bildqualität ein wenig aufpeppt, war verlockend. Beim Preis von €0,89 kann man nicht viel erwarten und leider bekommt man auch nicht all zu viel. Der Preis wurde jedoch erst kürzlich von €4,49 gesenkt.
Die App selbst hat nur wenige Einstellungen, dazu gehören die Belichtung, der Zoom-Faktor, Vignetten, Rauschreduzierung und Schärfung. Die Rauschunterdrückung funktioniert ziemlich gut. Die Vignetten geben den Bilder ein netten Touch. Den Mehrwert des „Filmstock“ – sicher Instagram inspiriert – konnte ich jedoch leider nicht finden, aber wenigstens waren die Ergebnisse nicht erschreckend.
Bei mir startet die App jedoch mit sehr ungünstigen Presets, so dass vor jedem möglichen Foto erst einmal einige Einstellungen gemacht werden müssen, damit überhaupt was vernünftiges dabei rauskommt.
Fast gänzlich fragwürdig ist die Entscheidung ein „Kino-Seitenverhältnis“ in der Grundeinstellung zu wählen. Das ganze ändert man im „Save“ Menüpunkt mit einem Schieberegler. Aber jetzt mal ehrlich, wer von Euch kennt den Zahlenwert der bekannten Formate 4:3 oder 16:9? Klar, das ist schnell berechnet, aber ich frag mich trotzdem, warum man den Schieberegler auf 1,3333333 oder 1,777777 bewegen soll, damit die bekannten Formate entstehen. Mal ganz davon abgesehen, dass die Eingabe nur im englischen Format (also 1.333333 bzw. 1.777777) erkannt werden.
Das ganze hört sich sehr negativ an, denn der Entwickler hinter dieser kleinen App hat grundsätzlich beste Referenzen und verdient sein Geld mit Plugins zur Verbesserung von Videoaufnahmen. Die verwendeten Algorithmen sind also sicherlich gut, aber die iSight Kamera im Mac gibt nicht viel her.
Als ich den Entwickler darauf ansprach, bekam ich eine ehrliche Antwort. Die iSight-Kamea sei kleiner als der Radiergummi auf einem Bleistift (recht hat er) und die Algorithmen wären bester Qualität (das mag ich gerne glauben). Aus meiner Sicht, sind es jedoch einige unglückliche Voreinstellungen, die die App schlechter dastehen lassen, als sie wirklich ist. Der Entwickler hat jedoch auch angemerkt, dass es in der nächsten Version viele Verbesserungen geben soll, die die hier genannten Punkte beheben sollen.
Anyhow – der Preis ist momentan klein und auch wenn ich die App nicht super genial ist, hat sie potential besser zu werden und wer mit den Schiebereglern richtig spielt, kann die Bilder der iSight Kamera tatsächlich deutlich aufwerten.
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