Ich esse gerne – meist zu viel und glaubt man allen selbsternannten Ernährungsexperten fast immer das Falsche. Ich könnte jetzt tausend Gründe nennen, warum das so ist, aber keiner würde wirklich als „Entschuldigung“ taugen. Meine einzige Ausrede ist, dass ich beruflich ca. 65% meiner Zeit unterwegs bin und so viel zu oft im Restaurant esse – und da sind wir wieder beim ersten Problem: ich esse gerne und oft zu viel. Naja, Ihr könnt Euch vorstellen, dass das zum Teufelskreis wird und man fröhlich zunimmt, wenn man nicht aufs eigene Gewicht achtet.
Vor knapp einem Monat unterhielten sich Allison Sheridan und Bart Busschots in Chit Chat Across The Pond (CCATP #448) über den doch recht beeindruckenden Gewichtsverlust, den Bart dank ein wenig Technologie realisieren konnte. Ich bin bei allen „Wundermitteln“ erst einmal skeptisch, denn im Ende ist es die eigene Motivation, die den Unterschied macht. Bart beschrieb sehr anschaulich, wie er seine Watch und zwei Apps (MyFitnessPal & MapMyRide) verwendet, um Gewicht zu verlieren.
Treu nach dem Motto „was man nicht messen kann, kann man nicht managen“, helfen diese kleinen Apps also das eigene Gewicht zu managen, indem man die verschiedenen Faktoren messbar macht. Dadurch, dass man die Messpunkte stets vor Augen hat, motiviert man sich dann selbst, doch den nächsten Schokoladenriegel im Regel liegen zu lassen, oder doch noch mal eine Runde Sport zu machen.
MyFitnessPal
Die einfache Formel von MyFitnessPal ist folgende:
Kalorienziel – Ernährung + Training = Verbleibende Kalorien
Der durchschnittliche Erwachsene braucht so knapp 2000kcal pro Tag, laut MyFitnessPal sind es bei mir 1940kcal. Über den Tag verteilt loggt man alles, was man ißt und ermittelt so, wie viel Energie man sich zugeführt hat. Würdest Du so überhaupt keinen Sport machen, wäre das dann bereits Deine verbleibenden Kalorie. Willst Du abnehmen, muss dort am Ende des Tages immer was überbleiben. Bart meinte so 500kcal – ich denke, da hat er nicht unrecht ;) Durch Sport kannst Du „zusätzliche“ Kalorien reinholen, damit Du Dir ab und zu dann halt doch ne Pizza beim Italiener mit Frau & Kindern gönnen darfst.
Wie viele Kalorien Du zu Dir nimmst ist dabei die schwierigste Frage, denn Du musst da brutal ehrlich sein. Gibst Du Kürbniskernbrötchen in der App ein, bietet Dir die App eine schier unübersichtliche Menge an Optionen an, aus denen Du auswählen musst. Zum Glück steht oft das Gewicht dabei und dann gibt es nur eine Möglichkeit: Lieber den Eintrag wählen, der den höheren Kalorienwert angibt. Lieber zu viel, als zu wenig – ansonsten lügt man sich selbst ins Hemd und man würde entweder kein Gewicht verlieren oder sogar zunehmen.
Damit die Übernahme der Kalorien leichter wird, kann man den Barcode von der Verpackung scannen, und bekommt so einen guten Überblick. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, das stimmt nicht immer und ich habe auch noch keinen guten Weg gefunden, Fehler zu melden.
Die App taugt mir gut. Ich selbst nutze die kostenlose Version der App, über In-App-Käufe kann man sich Zusatzfeatures für €9,99 / Monat oder €49,99 / Jahr freischalten. Ich nutze jetzt schon nicht alle Funktionen der App und habe somit noch keinen Wunsch nach einem Upgrade verspürt. Die Werbung die man hier in Kauf nimmt, ist dabei mehr als nur akzeptabel.
MapMyRide
MapMyRide ist eine ganz interessante App, die Deine Fahrradtouren protokolliert, Dir die Wegstrecke zeigt und dazu einige Kennzahlen. Wenn Du also gerne und oft Fahrrad fährst, ist das eine tolle App. In meinem Fall ist „Radfahren“ mein Sport der Wahl und die App somit ganz nützlich. Sie ist jedoch nicht überragend, aber als kostenlose App tut sie ihren Job gut. Mit am besten Gefällt mir, dass die App alle 5km über die Kopfhörer einen aktuellen Status meldet. Also wie lange Du für die 5km gebraucht hast, Deine Durchschnittsgeschwindigkeit und die Geschwindigkeit beim letzten „Split“.
Die App selbst gibt es kostenlos im AppStore, Premium-Features (hier MVP genannt) können als In-App-Kauf zu €5,99 / Monat oder €29,99 / Jahr gekauft werden. Ich selbst nutze auch hier die kostenlose Version. Für €2,99 gibt es noch eine bezahlte Version, die ein/zwei Extra-Features aufweist. Entscheide selbst kostenlos oder €2,99. Ich überlege mir die €2,99 App zu kaufen, einfach nur, weil ich dem Entwickler auch was gönnen will.
Ganz wichtig ist jedoch, dass ich MapMyRide nicht mit der Health App verknüpft habe. Meinen Sport protokolliere ich über die Watch, um Doppelzählungen zu vermeiden, sollte man hier also nur „eine Wahrheit“ zulassen, und das ist in meinem Fall die Uhr.
MapMyRide wird eigentlich gar nicht benötigt, sondern hilft lediglich bei der Motivation. Fährst Du die selbe Strecke, siehst Du wie Du „schneller“ wirst oder die Aktivität einfacher wird. Alleine aus diesem Grund kann ich eine solche App wirklich nur empfehlen.
Watch & Health als Zentrum der Aktivität
Deine Watch hast Du immer am Handgelenk und dank Pulssensor versteht die Uhr besser, als jede App und deren Algorithmus, wie viele Kalorien Du verbraucht haben könntest. Wie genau das jetzt ist, müssen deutlich schlauere Leute erläutern. In meiner Erfahrung ist es immer weniger als z.B. MapMyRide errechnet und somit erstmal „glaubhaft“.
Ganz wichtig ist, dass man verhindert, dass die Apps Deine Aktivität doppelt zählen! Wenn Du also MapMyRide installiert hast, dann willst Du dieser App nicht erlauben, die dort ermittelten Kalorien in die App zu schreiben. Auch beim iPhone solltest Du sicherstellen, dass nur die Uhr die Schritte zählt und nicht noch zusätzlich der Motion Coprocessor von des Telefons. Dein Ziel ist es also nur einmal zu zählen. Hast Du keine Watch, erlaube der App und dem Telefon diese Daten zu schreiben, hast Du eine Watch, dann mach diese zum „System of Record“.
Eine Watch Sport 42mm gibt es ab €399 direkt von apple.com.
Fazit
Das Abnehmen mit Watch & MyFitnessPal klappt, aber eigentlich nur, weil man als Nutzer ständig daran erinnert wird, wie klein eine Portion eigentlich wirklich ist, wie gut einem der Sport tut und man halt ständig misst, was man sonst so schnell vergisst. Mir helfen die Apps auch dabei nicht ständig zu verzichten, denn wenn man ständig nur verzichtet, dann fühlt man sich beraubt, was irgendwann in Heißhunger endet und das taugt nicht viel.
Neben den Apps ist aber auch eine gute Küchenwaage ein ganz wichtiges Instrument. Pack Dir mal 150g Nudelauflauf auf den Teller – Du wirst überrascht sein, wie wenig das ist. Oder 200g gemischter Salat – Du wirst freudig überrascht sein, wie viel das aussieht ;)
Im Sommer fällt der Sport leichter, aber hoffentlich kann ich bis zum Herbst ein paar gute Gewohnheiten aufgebaut haben, die mich gut durch den Winter bringen können. Mein Ziel ist noch lange nicht erreicht, aber der Weg dahin ist geebnet und erscheint schon lange nicht mehr so unerreichbar, wie noch vor einem Monat.
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Hier noch ein Video, wie so ne morgendliche Fahrradrunde bei mir aussieht ;)
Morning Cycle from Otzberg – Reinheim from Claus Wolf on Vimeo.
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