Ich weiß auch nicht so genau, was mich geritten hat, aber gestern Abend holte ich mein altes iPhone 3GS raus und wollte mal schauen, wie das „damals“ so war. Vier Jahre, das ist für iOS eine halbe Ewigkeit und so lange ist es her, dass das 3GS zum letzten Mal ein iOS Update bekam. Das Telefon selbst wurde im Juni 2009 veröffentlicht – das sind fast neun Jahre, eine Ewigkeit!

Erster Eindruck

Ich war überrascht wie klein das iPhone 3GS doch war und dann zum gleichen Moment positiv davon angetan, wie zeitlos das Design ist. Schön ist es auch heute noch, selbst wenn das Plastik auf der Geräterückseite viele echte Macken aufweist. Das Telefon liegt sehr gefällig in der Hand und lässt sich auch wirklich mit einer Hand bedienen.

Am 30-Pin-Connector ist das Plastik ausgebrochen, ein bekanntes Problem des iPhone 3GS, aber alles geht noch – auch das ist eine Leistung.

iOS

iOS 6.1.6 vom Februar 2014 ist die aktuellste Version des Betriebsystem, die auf dem Telefon noch läuft. Ein Update Server, z.B. für Sicherheitsupdates, gibt es schon lange nicht mehr. Die Funktion Softwareaktualisieren bleibt deswegen funktionslos. Auch der App Store läuft bei den Highlights und Updates in Leere, aber man kommt noch zu den Charts.

Die Anmeldung im App Store ist dann ein wenig mühsam. Zum einen hab ich ein super-langes und super-kompliziertes Passwort, zum anderen muss man es zwei Mal eingeben. Einmal zur Erstanmeldung und dann noch einmal gefolgt vom Freischaltcode der Zwei-Faktor-Authentifizierung, der auf meinem Mac angezeigt wurde. Die „Zwei-Faktor-Authentifizierung“ war damals halt nicht wirklich vom iOS unterstützt – schön dass es trotzdem ging.

Der App Store kennt jedoch nur die aktuellen Versionen der Apps und informiert dementsprechend. Bei Instagram bräuchte es eigentlich iOS 9, aber – erstaunlich – die letzte „kompatible“ Version ist noch vorhanden und so konnte ich das Programm problemlos installieren und nutzen.

Ein wenig meckern darf man nach 4 Jahren auch – die iOS Tastatur ist eine Katastrophe. Was Android lange vor iOS konnte, nämlich die Bildschirmtastatur so anzupassen, dass man erkennt, ob man gerade Groß- oder Kleinbuchstaben eingibt gabe es damals noch nicht. Wie wir damit leben konnten? Rätselhaft!

Das Display

Retina Displays gab es damals nicht und auf den ersten Blick macht das Display trotzdem eine gute Figur, bis man sich dann die eine oder andere App doch mal genauer anschaut. So pixelig, dass einem fast die Augen bluten. OK, das war jetzt gemein und ungerechtfertigt. Aber schaut Euch mal den Screenshot aus Instagram genau an und schaut dann mal auf den „Tap Bar“ und die pixeligen Icons.

Trotzdem ist das noch sehr funktional und alles intuitiv zu benutzen. Das ist wohl das größte Erbe von iOS – ein Bedienungskonzept, dass intuitiv ist und so dem Umstieg von einer Version zur nächsten vereinfacht.

Kamera

Die Qualtität der Kamera ist nach modernen Standards grauenhaft, plötzlich erinnere ich mich, warum man damals jedes Foto mit einem Instagram-Filter versah, bevor man es teilte. Die Filter konnten die Qualität wirklich nur verbessern. Zum Glück ist das heute nicht mehr so. AirDrop gab es auch nicht und so musste ich die Screenshots mit PhotoSync auf meinen Rechner ziehen, das geht erstaunlich einfach und eigentlich genau so, wie bei AirDrop, nur besser;)

Das Telefon

Tja, hier fehlte es mir an einer SIM-Karte die noch passen würde und so konnte ich nicht testen, ob das Telefon noch gut telefoniert, oder nicht. Aber ganz ehrlich, für mich war das iPhone eh schon immer ein Taschencomputer und kein Taschentelefon ;)

Fazit

Für ein paar Minuten und Stunden in Nostalgie zu schwelgen ist sicherlich fein. Das Telefon hat auch heute noch etwas nettes, ein zeitlos schönes Design aber mir fehlt der Fingerabdrucksensor, das größere und viel bessere Display, oder einfach auch nur die Ästhetik des modernen iOS. Jetzt schalte ich das 3GS wieder aus und vielleicht hol ich es ja in vier Jahren wieder mal raus ;)


Claus Wolf

Seit 1994 im Netz unterwegs und seit 2004 eingefleischter Mac-Nutzer.

0 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Avatar-Platzhalter

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.